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“Bewusstsein für die Anerkennung der erlangten Fähigkeiten schaffen“

Wie Sie Ihre Kompetenzen sichtbar machen können

Laut dem europäischen Bestandsaufnahme-Bericht mangelt es am Bewusstsein für den Wert der Validierung und manchmal gibt es keinen Zugang zu einer geeigneten Validierungsmethode. Es ist wichtig, dass jedes Land die richtigen Werkzeuge für die Validierung entwickelt. Wenn Sie sicherstellen wollen, dass Ihre Kompetenzen für einen zukünftigen Arbeitgeber klar dargestellt werden, sollten Sie dafür sorgen, dass:

  • Das von Ihnen verwendete Validationsverfahren muss das messen, was es messen soll;
  • Das von Ihnen verwendete Validierungsinstrument muss zuverlässig sein, d. h., wenn Sie in Zukunft unter den gleichen Bedingungen beurteilt werden, sollten Sie identische Ergebnisse erzielen;
  • Das Instrument muss frei von Verzerrungen sein, wie z. B. kultureller Befangenheit.
  • Die Gutachter*innen müssen in der Lage sein, durch Ihr Validierungsinstrument die Tiefe Ihres Lernens und Wissens zu beurteilen.
  • Das Beurteilungsinstrument muss für die Stelle, für die Sie es einsetzen, geeignet sein. Abhängig von der Stelle, die Sie anstreben, ist es zweckmäßig, Ihr Validierungswerkzeug so anzupassen, dass es die Kompetenzen oder Abschlüsse hervorhebt, die dort verlangt werden.

Gemäß den europäischen Richtlinien für die Validierung von formalem und informellem Lernen gibt es verschiedene Instrumente, die Sie zur Darstellung Ihrer Kompetenzen verwenden können.

 

Quelle: photo by Kelly Sikkema on Unsplash

Instrumente zur Darstellung von Kompetenzen:

  • Lebenslauf und individuelle Angabe der Kompetenzen.

Diese Form der Dokumentation der Kompetenzen ist die gängigste Art, Ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten zu zeigen. Das Problem mit dem Lebenslauf ist, dass er sich von Land zu Land stark unterscheiden kann, und deshalb ist das Europass-Format in diesem Sinne so nützlich. Der Lebenslauf kann lediglich eine Liste mit den offiziellen Qualifikationen und Berufserfahrungen enthalten, aber er kann auch eine Erklärung Ihrer individuellen Kompetenzen enthalten, die sich aus Ihren Lebens- und Berufserfahrungen ergeben. Dazu müssen Sie über die Erfahrungen, die Sie gemacht haben, reflektieren und die Kompetenzen, die Sie dank dieser Erfahrungen entwickelt haben, hervorheben. Nach dieser Reflexion können Sie sie schriftlich festhalten und die Erklärung der Kompetenzen in Ihren Lebenslauf integrieren.

  • Berichte von Drittparteien

Manchmal können Sie einen Bericht von einer dritten Partei vorlegen, der Ihre Fähigkeiten und Kompetenzen bestätigt. Diese Berichte können verschiedene Formate annehmen. Es können Empfehlungsschreiben, Video- oder Audio-Erklärungen von früheren Vorgesetzten, Arbeitgeber*innen oder Arbeitskolleg*innen sein. Nutzen Sie Ihre Vorstellungskraft und Ihre bisherigen Kontakte. Wenn Sie auf der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung sind, kann jede Lebenserfahrung nützlich sein, die Ihnen einige Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt hat.

  • Kompetenzenportfolios

Diese Option ist sehr interessant und gleichzeitig eine der komplexesten Arten der Validierung von Kompetenzen. Das Hauptziel dieses Formats ist es, das Risiko der Subjektivität Ihrer Kompetenzen zu verringern, indem Sie verschiedene Werkzeuge zu deren Dokumentation verwenden. Einige Länder haben nationale Richtlinien für die Validierung ausgearbeitet und empfehlen, den Bewertungsprozess des Inhalts des Portfolios durch eine dritte Partei, z.B. eine externe Jury, mit einzubeziehen. Diese Art der Dokumentation der Kompetenzen erfordert Reflexion und Auseinandersetzung mit sich selbst. Das macht Sie fähiger, sich dem Validierungsprozess zu stellen und kann Ihnen helfen, zweite Chancen zu erhalten. Es erfordert jedoch viel Zeit und Mühe, und manchmal muss es mit externer Hilfe und Beratung erstellt werden. Es ist perfekt, um Ihre persönlichen und individuellen Eigenschaften und Kompetenzen zu berücksichtigen. Das Hauptrisiko bei diesem Instrument ist das Fehlen eines geeigneten Ansatzes. Es ist wichtig, der Selbstreflexion genügend Zeit zu widmen.

Die Vorzüge des Europasses: 

Der Europass ist ein sehr interessantes Werkzeug, das geschaffen wurde, um die Art und Weise zu standardisieren, in der europäische Bürger*innen ihre Kompetenzen und Fähigkeiten in Europa präsentieren. Er wurde entworfen, um es für europäische Bürger einfacher zu machen, sich im europäischen Ausland zu bewegen und zu arbeiten. Es gibt 30 europäische Länder, die derzeit an dieser Initiative teilnehmen. Sie können 5 verschiedene Dokumente mit dem Europass-Format gestalten: den Lebenslauf, den Sprachenpass, den Europass Mobilität, die Europass-Zeugniserläuterung und das Europass-Diplomzusatzdokument.

Diese Initiative ist auch für Arbeitgeber*innen von Vorteil, da sie die Fähigkeiten und Qualifikationen ihrer potenziellen Mitarbeiter*innen leichter nachvollziehen und validieren können.

  • Europass Lebenslauf

Mit dieser einfachen Vorlage können Sie einen standardisierten Lebenslauf in 29 verschiedenen Sprachen erstellen. Es ist möglich, Ihre formalen Abschlüsse, aber auch Kompetenzen, die Sie in informellen Situationen erworben haben, einzubringen.

  • Europass Mobilität

Vielleicht sind Sie schon in verschiedenen Ländern der Europäischen Union gereist und haben dort etwas gelernt. Mit dem Europass Mobilität können Sie Ihren internationalen Lernprozess dokumentieren und Sie können dieses Dokument Ihrem Bewerbungsverfahren hinzufügen, um Ihre nächste Auslandserfahrung zu starten.

  • Europass Zeugniserläuterung

Dies ist eine Möglichkeit, Informationen über Ihre Berufsbildungszertifikate hinzuzufügen. Mit der Zeugniserläuterung können Sie eine ausführliche Erklärung über die erworbene Qualifikation und den Lernprozess, in dem sie organisiert ist, erstellen. Es ist ein sehr nützliches Werkzeug, weil es Ihnen Informationen über die möglichen Berufe gibt, die Sie je nach Ihrer Qualifikation ausüben könnten, und über die nächste Bildungsstufe, die entsprechend Ihrem Profil möglich ist.

  • Europass-Diplomzusatz

Dies ist dasselbe wie der Europass Zeugniserläuterung, aber in diesem Fall für Hochschulabschlüsse. Er beschreibt ausführlich den Lernweg je nach Abschluss, kann aber nicht den ursprünglichen Abschluss oder das Diplom ersetzen. Er ist so konzipiert, dass er Abschlüsse aus verschiedenen Ländern der EU validiert und anerkennt.