Hilfsmittel zur erneuten Beurteilung
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Für die Kursteilnehmer*innen am Ende des FIA-Kurses werden die folgenden Hilfsmittel zur erneuten Beurteilung empfohlen.
Lernzielkontrollen/Quiz
Tests und Überprüfungen zeigen den Lernfortschritt der Teilnehmer*innen über einen bestimmten Zeitraum hinweg, z. B. am Ende einer Trainingswoche oder -einheit. Für Lehrkräfte bieten sie die Möglichkeit zu überprüfen, ob die Lerninhalte klar und für die Zielgruppe geeignet sind.
Während Prüfungen einen „seriöseren“ Charakter haben, implizieren Tests sehr oft, dass die Ergebnisse keine „negativen“ Auswirkungen haben, die man vielleicht noch aus der Schulzeit, von Tests und Prüfungen kennt.
Allerdings sollte man bei der Gestaltung eines solchen Tests abwägen, ob der Fokus auf die Bewertung von Leistung, Verhalten oder Qualität der Arbeit/Ergebnisse gelegt werden soll. Im Rahmen des FIA-Projekts würde es sich eher auf die Qualität beziehen als auf die anderen vorgeschlagenen Kriterien.
Vorteile
Die Ergebnisse von Lernzieltests und die Durchführung von Aufgaben machen den Lernfortschritt der Teilnehmer*innen und die noch zu vertiefenden Themen deutlich sichtbar und bieten auch für die Lehrkräfte einen guten Ansatz zur schnellen Anpassung der Lerninhalte. Sie können auch dabei helfen, die Lernenden wieder zu motivieren und ihnen andere Aktivitäten anzubieten, wenn sie z.B. dazu neigen, sich zu „verlieren“ oder abgelenkt zu werden.
Nachteile
Um die Motivation auf einem hohen Niveau zu halten, müssen die Fragen/Aufgaben für die Zielgruppe klar verständlich sein und dürfen nicht zu schwierig sein.
Empfohlenes Fallbeispiel/ weiterführende Literatur:
Diese Prüfungen und Tests können mit Hilfe von Arbeitsblättern oder Online-Tools präsentiert werden, zum Beispiel auf socrative.com oder google forms:
Quelle: https://socrative.com/
Quelle: https://www.google.com/forms/about
Kleine Aufträge/Aufgaben
Was sollen die Teilnehmer*innen im FIA-Kurs lernen? Was könnten sie tun, um Ihnen zu zeigen, dass sie es gelernt haben? Um Aufgaben auszuwählen, die wirklich Ihren Kurszielen dienen, ist es hilfreich, die Trainingsziele in dieser Form aufzuschreiben: Ich möchte, dass meine Teilnehmer*innen in der Lage sind, individuelles finanzielles Wohlergehen zu erreichen.
Es wird auch deutlich, dass Kurse Lernziele für die Lernenden haben, aber auch Trainingsziele, d.h. Hinweise für die Ausbilder*innen, was sie lehren sollen. Sie könnten übereinstimmen, aber manchmal könnten die Trainingsziele breiter gefasst sein und auch Fähigkeiten/Kompetenzen in Bezug auf eine Metaebene berücksichtigen. Z.B. Lernziel – die Multiplikation mit 1 bis 10 zu lernen versus Trainingsziel – den Lernenden zu helfen, sicherer zu werden und schnell zu antworten, wenn es um die Multiplikation von 1 bis 10 geht, mit ihnen über reale Lebenssituationen zu reflektieren, etc.
Wenn es um kleine Aufgaben geht, könnte es darum gehen, einige Berechnungen durchzuführen, aber auch darum, einige Aufgaben in die tägliche Finanzpraxis der Lernenden zu implementieren (z.B. sobald sie die Multiplikation) kennen, sammeln sie Beispiele in ihren finanziellen Transaktionen, in denen sie die Multiplikation benötigen – wie im Supermarkt, wenn sie mehrere Früchte kaufen, die pro Stück gerechnet werden).
Quelle: https://pixabay.com/de/photos/einkaufen-obst-gem%C3%BCse-gesch%C3%A4ft-2614148/
Vorteile
Aktivitäten und Aufgaben, die sich auf reale Lebenssituationen und Anforderungen beziehen, fördern die praktische Umsetzung im Alltag der Teilnehmer*innen.
Nachteile
Die Themen sollten nicht zu kompliziert sein, um sicherzustellen, dass das Interesse die/ der Teilnehmer*in nicht nachlässt.
Empfohlene Beispiele/ weiterführende Literatur:
Im Falle von forschungsbezogenen Aufgaben:
- Recherchieren Sie die Konditionen verschiedener Bankinstitute und deren Auswirkung auf die Haushaltsführung,
- Reflektieren Sie über die Auswirkungen der Werbung auf das eigene Konsumverhalten,
- Diskutieren Sie über Datensicherheit und -schutz beim Online-Shopping und -Banking.
Im Rahmen von Gruppenarbeit:
- Erwecken Sie die Kursthemen zum Leben, indem Sie Rollenspiele zu den Themen erstellen und spielen,
- Stellen Sie Fallstudien bereit, die die Gruppen lesen und analysieren sollen,
- Debattieren Sie ein kontroverses Thema aus dem Bereich Finanzen.
Erfahren Sie mehr auf: https://momentum.org/programs-services/financial-literacy-training/
Beobachtung – Beobachtetes Verhalten
Auch das Verhalten wirkt sich auf die täglichen finanziellen Aktivitäten aus. Es gibt bewusstes Verhalten, dessen sich die Lernenden bewusst sind, und unbewusstes Verhalten, das sie selbst nicht bemerken würden, wenn man ihnen nicht dabei helfen würde, es ihnen bewusst zu machen. Beobachtungen, wie sich Schulungsteilnehmer in bestimmten Finanzkontexten verhalten, könnten einen guten Einblick in die Verhaltensbewertung geben und ihnen helfen, sich in bestimmten Situationen zu ändern und zu verbessern.
Bei der erneuten Beurteilung könnte dies durch die Durchführung eines Rollenspiels in den persönlichen Trainingseinheiten gehandhabt werden, das die Lehrkraft überwacht, möglicherweise anhand einer Checkliste oder einer Rubrik, die einen schnellen Überblick darüber gibt, auf welche Kriterien während des Rollenspiels zu achten ist. Es könnte auch aus einem 360-Grad-Feedback bestehen, das von allen Teilnehmer*innen gegeben wird und möglicherweise auch ihr eigenes Bewusstsein über ihr Verhalten schärft. Bei dieser Art der Bewertung sollten die Regeln, wie man konstruktives Feedback gibt, mit den Teilnehmer*innen geklärt werden und die Lehrkraft sollte darauf achten, dass introvertierte Lernende nicht von der Gruppe/den anderen Teilnehmer*innen benachteiligt werden.
Quelle: https://pixabay.com/de/photos/ferngl%C3%A4ser-alte-antik-ausr%C3%BCstung-354623/
Vorteile
Durch Beobachtungen können Kenntnisse, Fähigkeiten und Verhaltensweisen beurteilt werden. Wenn sie mit Sorgfalt durchgeführt werden, können sie auch motivierende Aspekte für die Teilnehmer*innen bringen.
Nachteile
Die Lehrkräfte sollten Kriterien aufstellen, auf die sie sich während der Beobachtungsphase konzentrieren können, da die Aspekte für sie überfordernd sein könnten.
Empfohlenes Beispiel/ weiterführende Literatur:
Video: Grundlagen zum funktionellen Verhaltensassessment (Functional Behavioral Assessment) erklären: https://www.youtube.com/watch?v=Qaz5kcS2oD4