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Schaffung eines Bewusstseins für die Validierung der erworbenen Kompetenzen

Strategien zur Bewertung

In diesem Teil des Moduls lernen Sie Strategien und Methoden kennen, um die Lernziele der FIL-Teilnehmer zu ermitteln und ihnen Feedback über ihren Lern- und Leistungsstand zu geben. Bei der Anwendung dieser Strategien in Ihrem Training sollten Sie immer darauf achten, eine klare, einfache Sprache zu verwenden und die Fragen oder Aufgaben an die Teilnehmer / die Zielgruppe anzupassen, damit diese keine Schwierigkeiten haben, die Fragen zu verstehen und zu beantworten oder die Aufgaben zu erledigen.

Der Gebrauch von Beurteilungen, die an die Trainingsziele und die Zielgruppe angepasst sind, macht sichtbar, wie viel Lerner*innen zu Beginn eines Trainingskurses oder einer Einheit bereits wissen und hilft dabei, den Fortschritt zu verfolgen und Hinweise zu geben, wann der Lernstoff ausreichend erlernt wurde.

Für die Beurteilung vor dem Kurs, während des Kurses und am Ende des Kurses gibt es eine Reihe von Hilfsmitteln, die nützlich sind

  • Die vorhandenen Fähigkeiten und Kompetenzen der Teilnehmer*innen in Bezug auf finanzielle Fragen,
  • Der Trainingsbedarf der Teilnehmer*innen, um unabhängig und selbstverantwortlich mit ihren Finanzen umzugehen
  • Fortschritte und Entwicklung der Teilnehmer*innen in den Kursthemen, sowohl von ihnen selbst als auch von den Lehrkräften gesehen
  • Zufriedenheit der Teilnehmer*innen mit dem Lernangebot und ihren Lernerfolgen
  • Nächste Schritte zum Erreichen des/der Lernziele(s)

Abhängig von den Lernmethoden, die für eine bestimmte Trainingseinheit oder einen Kurs eingerichtet wurden (wie im FIA-Projekt z.B. Gruppenlernen versus Selbstlernen, traditionelles Unterrichtssetting versus E-Learning, usw.), sollten die Beurteilungsstrategien und -methoden diesen entsprechen. Dadurch wird es für die Teilnehmer*innen einfacher, die Verbindung zwischen Lerninhalten und den Übungen oder Prüfungsaufgaben herzustellen.

Die gängigsten und bekanntesten Methoden zur Beurteilung sind formative und summative Leistungsbeurteilungen.


Quelle: https://i.ytimg.com/vi/bTGnJnuVNt8/sddefault.jpg

Die wichtigsten Unterschiede in Kürze:

  • Die formative Beurteilung wird fortlaufend eingesetzt, um Lernziele festzulegen oder zu verbessern und um den Teilnehmern Feedback zu geben. Sie zeigt den Lernfortschritt und wo weitere Verbesserungen notwendig sind sowie die Zufriedenheit mit den Lerninhalten während des Trainingskurses oder der Einheit.
  • Die summative Beurteilung wird am Ende eines Trainingskurses oder einer Trainingseinheit eingesetzt. Sie wird verwendet, um die verbesserten Fähigkeiten und Kompetenzen der Teilnehmer*innen und/oder ihre Zufriedenheit mit dem abgeschlossenen Trainingskurs oder der Einheit zu messen.

Quelle: BEST Institut für berufsbezogene Weiterbildung und Personaltraining GmbH

Bewertung des theoretischen Wissens sowie der praktischen Fähigkeiten und Kompetenzen

Die formative Beurteilung ist „für das Lernen” und trägt nicht direkt zum endgültigen Lernergebnis bei, während die summative Beurteilung „über das Lernen” erfolgt. Beide helfen, den Fortschritt der Teilnehmer*innen bei der Entwicklung sihres Wissens sowie der Fähigkeiten und Kompetenzen während des laufenden Trainingsprozesses zu identifizieren. Die summative Beurteilung als abschließende Beurteilung liefert Aufschluss über das Erreichen der Lernziele und das Feedback der Teilnehmer*innen über den gesamten Trainingskurs oder die gesamte Trainingseinheit.

Es gibt mehrere gute Gründe, warum es sinnvoll ist, eine Vielzahl von Bewertungsmethoden anzubieten. Hier sind die drei wichtigsten:

  • Die Teilnehmer*innen müssen die Lerninhalte verstehen, anstatt sie auswendig zu lernen und in einem Test wiederzugeben, um sie dann in der Praxis anwenden zu können
  • Die Teilnehmer*innen müssen in der Lage sein, das Wissen in authentischen Lern- und Beurteilungsaktivitäten anzuwenden, um die notwendigen Fähigkeiten und Kompetenzen zu entwickeln, um ihren finanziellen Alltag zu verbessern
  • Die Teilnehmer*innen haben unterschiedliche Fähigkeiten, Hintergründe, Interessen und Lernstile, so dass die verschiedenen Beurteilungen sie alle auf den gleichen Stand bringen, wenn es darum geht, zu zeigen, was sie tatsächlich wissen und in der Lage sind zu tun

Tests und Prüfungen mit messbaren Ergebnissen beziehen sich auf das vorhandene oder erworbene Fachwissen der Teilnehmer*innen zu Beginn oder während eines Weiterbildungsprozesses. Sie können benotet werden. So kann man den Teilnehmer*innen eine Rückmeldung über ihren Lernfortschritt während eines bestimmten Zeitraums geben. Dies kann der Zielgruppe helfen, schrittweise Sicherheit und Routine im Hinblick auf den effizienten Umgang mit Finanzen zu gewinnen.

Um nicht nur jegliches Fachwissen, sondern auch vorhandene oder ausgebaute kognitive Fähigkeiten und Kompetenzen zu beurteilen, gibt es Beurteilungshilfen, die den Lehrkräften helfen, Fähigkeiten und Kompetenzen in Bezug auf die Trainingsinhalte zu beurteilen; einige von ihnen, die für die Lernenden der FIL-Zielgruppe empfohlen werden, stellen wir in diesem Modul vor. Wenn es um das Verhalten geht, kann die Beurteilung dazu verwendet werden, das Verhalten zu beobachten, zu beschreiben, zu erklären, vorherzusagen und manchmal zu korrigieren. Verhaltensaspekte, die im FIA-Trainingskontext zu berücksichtigen sind, könnten sich z.B. darauf beziehen, ob/ inwieweit die Lernenden beim Umgang mit Geld oder Online-Banking behutsam sind, oder ob sie organisiert sind, wenn es um Finanzen in ihrem täglichen Leben geht, ob sie präzise sind, wenn es darum geht, finanzielle Sicherheitsfragen anzuwenden usw. Beurteilungsinstrumente, die insbesondere Verhaltensaspekte berücksichtigen, werden ebenfalls später in diesem Modul vorgeschlagen.

Eine Kombination aus beidem informiert Lehrkräfte und Teilnehmer*innen über einen fortlaufenden Lernfortschritt oder -bedarf, hilft ihnen, den Lernfortschritt einzuschätzen und gibt den Teilnehmer*innen fundiertes Feedback.

Merkmale einer guten Beurteilung sind:

  • Angemessen für die Zielgruppe,
  • Fair (und objektiv)
  • Relevant (es sollte sowohl einen Bezug zum Trainingsinhalt haben als auch auf das wahre Leben anwendbar sein)
  • Gültig und zuverlässig
  • Konstruktiv (in der Lage, auf Stärken und Schwächen der Lernenden hinzuweisen, sowohl den Teilnehmer*innen als auch den Lehrkräften Hinweise zur Verbesserung zu geben)
  • Vorzugsweise ist es auch: Praktisch und interaktiv (fordert Interaktion der Teilnehmer*innen, Reaktion von/unter den Lehrkräften) und motivierend für die Teilnehmer*innen.

Das heißt, ein gutes Assessment gibt Antworten auf Fragen wie:

  • Was weiß die/ der Lerner*in?
  • Wie kompetent ist er/sie in Bezug auf das/die angestrebte(n) Lernergebnis(se)?  
  • Wie viele Kenntnisse und Fähigkeiten hat er/sie durch den Lehrgang oder die Trainingseinheit erworben?

Es gibt einen klaren Hinweis dafür, ob Lernende die Lernziele/Ergebnisse erreicht haben.

Zu Beginn der Trainingsmaßnahme kann die Bedarfsanalyse verwendet werden, um geeignete Trainingsarten und Kursinhalte zu bestimmen; während des Kurses kann sie sicherstellen, dass die Ziele der Lernenden und des Trainings erreicht werden und ermöglicht notwendige Änderungen; am Ende des Trainings kann sie zur Bewertung des Fortschritts und zur Planung zukünftiger Programme verwendet werden.

Vorgeschlagene Hilfsmittel zur Beurteilung der FIA-Zielgruppe sind:

  • Einstufungs- und Lernzieltest
  • Spontane Fragen und Antworten am Ende einer Lektion,
  • (Online-) Tests
  • Kleine praktische Aufgaben (einschließlich des Übergangs) in ihre alltäglichen Finanzen
  • Gruppenarbeitsaktivitäten und Rollenspiele,
  • Beobachtung
  • Abschlussfragebogen zum Trainingskurs bzw. zur Trainingseinheit (bezogen auf Faktenwissen)/ Umfrage zum Trainingskurs bzw. zur Trainingseinheit inklusive Selbsteinschätzung der Teilnehmer*innen (zu Kompetenzen)/ Zufriedenheitsfragebogen

Die folgenden Modulteile werden entlang der möglichen Beurteilungszeitpunkte gegliedert, in der Regel ist dies die Vorprüfung, die begleitende Prüfung und die Abschlussprüfung.